Filmpromo.de – Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

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Angeregt durch Peters Posting mit dem Titel “Machen in Zukunft Browser mobile Apps unnötig?” und die Häufung an Innovationen die mit den Themen mobiles Browsing und Augmented Reality zu tun haben, möchte ich mich in diesem Posting einer Frage widmen, die besonders für Betreiber von Kinoketten und Videotheken interessant ist: Wie kann man Besucher, die nicht zum Stammpublikum gehören mit dem mobilen Endgerät zum nächsten Kino / zur nächsten Videothek leiten bzw. auf das Kino / die Videothek aufmerksam machen und vielleicht sogar Umsatz generieren?

Eine mögliche Antwort liegt aus meiner Sicht in dem Phänomen, das ich Augmented Layer Guiding and Shopping nenne.

Mit den mobilen Augmented Reality Browsern Gamaray, Layar und Wikitude sind in den letzten Wochen und Monaten Anwendungen für Android-fähige Smartphones auf den Markt gekommen, die sozusagen die materielle Infrastruktur für Augmented Layer Guiding and Shopping darstellen.

Interessant ist auch, dass die drei Anwendungen jeweils für drei verschiedene Bereiche entwickelt wurden, jedoch alle drei grundsätzlich für alle Branchen einsetzbar sind.

So wurde Gamaray, wie es der Name bereits sagt, für Gaming-Zwecke entwickelt. Nutzern erlaubt der Dienst, basierend auf der GPS-Funktion der Hardware, virtuelle, dreidimensionale Objekte per Touchscreen in der vom Browser abgebildeten Umwelt zu platzieren. Dabei interagieren diese Digital Items mit Objekten des dargestellten Umfelds.

Bisher verfügt das Unternehmen hinter der Software über eine Datenbank mit diversen Objekten, die vom Nutzer platziert werden können; diese Datenbank soll in naher Zukunft geröffnet werden, damit jeder Nutzer selbst Digital Items entwerfen kann, um sie entweder selbst bei Gamaray zu platzieren oder anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen. So könnte es schon bald einen virtuellen Layer über der Realität gibt, in dem man beispielsweise seinen World of Warcraft Avatar vor seinem Haus parken kann 😉

Der niederländische Browser Layar wurde im Gegensatz zu Gamaray bei seiner ersten öffentlichen Präsentation mit dem Beispiel Immobilienverkauf gezeigt. Wird die Umgebung bei laufendem Programm mit der Handykamera abgefilmt, zeigt ein Radar auf dem Display die Entfernung zu interessanten Orten an.

Sucht der Nutzer beispielsweise nach Häusern, die zum Verkauf stehen, werden diese ihm mit Bild und Angabe zum Kaufpreis angezeigt, sobald er das Handy in die Himmelsrichtung hält, in der sich ein Kaufobjekt befindet.

Der dritte Browser im Bunde, die österreichische Entwicklung Wikitude, hat sich seit seiner Einführung fast ganz und gar der Tourismusbranche verschrieben. Reiseziele und Sehenswürdigkeiten werden lokal getaggt und mittels GPS-Funktion dem Android User vorgestellt.

Befindet sich der Handybesitzer in einer bestimmten Gegend und sucht beispielsweise nach Schlössern, so werden ihm diese auf einer Karte angezeigt. Die Inhalte zu den Sehenswürdigkeiten erhält er durch eine Verknüpfung zu den Open-Source-Inhalten der Wikipedia-Datenbank, die durch die Angabe der Geokoordinate des jeweils beschriebenen Objekts in Wikipedia ermöglicht wird. Durch das innovative Mashup wird es so möglich, mobil immer einen umfangreichen Reisebegleiter für die eigenen Vorlieben zur Hand zu haben. Mittlerweile ist der Entwickler Mobilizy noch einen Schritt weiter gegangen und hat mit Wikitude.Me eine Zusatzfunktion entwickelt.
Hierbei handelt es sich um eine mobile Augmented-Reality-Gemeinschaft, in der Nutzer auf die gewohnten Funktionen von Wikitude zugreifen, zusätzlich eigene Points of Interest markieren und diverse ortsgebundene Inhalte wie Texte oder Videos posten können, sodass andere Nutzer Zugriff darauf haben.

Für Unternehmen eröffnet sich so eine Möglichkeit, Konsumenten direkt in der realen Welt ortsbezogen anzusprechen und über Angebote zu informieren.
Kinos und Videotheken mit mehreren Filialen könnten sich in einem der drei Browser einen eigenen Layer kaufen und damit das Thema Kino oder Videothek bzw. Film & Entertainment für sich belegen.

In einem ersten Schritt könnte man die Nutzer auf der Straße zum nächsten Kino in der Nähe leiten. Danach ist es möglich, Tickets zu verkaufen oder multimedialen Content in Form von Trailer und Teaser zu den neuesten Filmen so zu platzieren, dass dieser beim “Abfilmen” der Location vor dem Haus im Handydisplay angezeigt wird. Aber auch spielerische Elemente wie man sie zum Beispiel aus Gamaray kennt, würden passen, um beispielsweise Coupons in Form von Digital Items für Tickets oder Popcorn zu platzieren und in Gewinnspielen zu verlosen.

Wenn man Mobilexperten derzeit mit der Frage nach vielversprechenden Geschäftsmodellen im Mobilebereich anspricht, so lautet die erste Antwort meist, Applikationen in den diversen Stores (iTunes Store, Android Market oder OVI von Nokia) zu verkaufen. Das Unternehmen Appsfire hat dazu eine Studie inklusive sehr interessanter Zahlen herausgebracht, die den Erfolg von Apple belegt.
Ich bin allerdings der Meinung, dass nicht nur der Verkauf Sinn macht, sondern auch eine kostenlose Applikation, die Browser-Apps wie die oben genannten mit gebrandeten Layern verbindet Sinn macht, da darüber nicht nur Markenaufbau und -pflege betrieben sondern in einem indirekten Schritt auf Umsatz generiert werden kann. Bleibt abzuwarten wer den ersten Schritt wagt!

Ein Kommentar zu “Augmented Layer Guiding and Shopping für Kinos und Videotheken”

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