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CES 2012 – Eine Zusammenfassung

Geschrieben am 15.Januar 2012

Von 10. bis 13. Januar fand in Las Vegas die Consumer Electronics Show (CES) 2012 statt.
Über 3.000 Aussteller aus der ganzen Welt, stellten einem globalen Publikum über 25.000 Neuheiten vor.

Im Auftrag von TrendONE, durfte ich in diesem Jahr schon das zweite Mal zur CES reisen, um direkt von dort zu berichten und die neuesten Trends und Innovationen frühzeitig zu entdecken.

Die großen Themen der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik waren Connectivity, Cloud, OLED und selbstverständlich 4G sowie Google’s vierte Anroid Generation, das Ice-Cream-Sandwich, mit dem Konnektivität über verschiedene Geräte eine neue Dimension erreicht. Aber auch das neue Cloud-basierte Streaming-Format UltraViolet, auf das Hollywood aktuell sein besonderes Augenmerkt setzt, spielte eine zentrale Rolle bei den Keynotes und Sessions der Top-Executives aus der Unterhaltungsbranche.

In der Session “Hollywood and the Digital Consumer: How Technology, Content and Services Establish the Next Level of Consumr Entertainment Experience” diskutierten hochkarätige Teilnehmer unter anderem von Sony, Fox und Lionsgate über die Herausforderung, den Kunden auch im digitalen Zeitalter noch zu erreichen und vor allem Gewinne zu erzielen.

Die Erkenntnis in diesem Panel auf den Punkt gebracht:

1. Mobiler Entertainmentgenuss ist bereits Realität ebenso wie der Second Screen. Egal ob Filmgenuss auf Laptop, Table oder Telefon oder die zusätzliche Nutzung eines oder mehrerer dieser Geräte während des Fernsehens, beides gehört schon zum Alltag.

2. YouTube hat zwar die höhere Reichweite, die längere Verweildauer verzeichnet in den USA aber schon längst die Online-Videothek Netflix.

3. Die Menge an angebotenen Channels zum Beispiel auf YouTube verwirrt den Kunden und führt zu Kanibalisierungseffekt. Robert Kyncl, Vice President Global Content Partnerships von YouTube, gab in seiner Keynote zum Thema „Entertainment Matters“ erstaunliche Zahlen zur globalen Webglotze preis. So rechnet der von Netflix zu YouTube gewechselte Kyncl damit, dass 2020 rund 75% aller neu aufkommenden Kanäle Web-Video-Channels sein werden.

Schon jetzt sind die Zahlen von YouTube, massiv beeindruckent: Es werden pro Jahr rund 100.000 Jahre (!) YouTube-Videos allein auf Facebook gestreamt. Insgesamt streamt YouTube aktuell drei Mrd. Stunden an Videomaterial pro Monat.
Obwohl Onlinevideo-Konsum auf Smart-TVs noch in seinen Kinderschuhen besteht, gehen in naher Zukunft 90% des gesamten Online-Traffics auf das Konto von Videos. Bis 2015 rechnet YouTube mit 500 Millionen verkauften Smart-TVs wodurch sich auch der Kuchenanteil von Video im gesamten Web-Traffic bis dahin noch einmal erhöhen wird.

Auch beim Mobile App Showdown der diesjährigen CES, spielte das Thema Bewegbild eine zentrale Rolle.

Die Firma Autonomy hat mit “Aurasma” eine Applikation entwickelt, die unter anderem mittels Bilderkennung und Augmented Reality passende Videos zu einzelnen Bildern in Zeitungen oder auf Verpackungen präsentiert. Hierzu wird die Kamera des iPhones mit der Anwendung beispielsweise über ein Foto in einer Tageszeitung gehalten. Per Bilderkennung sucht die Applikation in Videos im Internet nach diesem Bild. Das gefundene Video wird dann automatisch auf dem Display innerhalb des Originalhintergrunds eingespielt. Mehr Infos zu Aurasma finden Sie im Trendexplorer.

Der Sieger des Mobile App Showdown bei der CES 2012 ist ein Service des israelischen Unternehmens SightEra Technologies, der seinen Benutzern hilft, Videos automatisiert attraktiver zu gestalten. Die Software hinter dem Online-Dienst macht anhand von Bewegungen, Verhaltensanalysen und Kameraführungen des Videos die wichtigsten Momente aus, poliert diese und schneidet sie eigenständig neu zusammen. Rohmaterial von bis zu 600 Megabyte kann auf diese Weise verarbeitet werden. Viele Dateiformate werden dabei unterstützt, seien es Videos von Smartphones oder Digitalkameras. Nach der Wahl der richtigen Hintergrundmusik ist das perfekte Urlaubsvideo im Handumdrehen fertig. Mehr Infos zu Magisto finden Sie im Trendexplorer.

Zuletzt seien noch die Themen alternative Steuerungssysteme sowie neue Screens genannt, die ebenfalls für großen Staunen in Las Vegas sorgten.

Von dem belgischen Unternehmen Softkinetic, dass bereits 2008, also vor Microsofts Kinect eine eigene Lösung für Ganzkörpererfassung vorstellte, über AikenLabs, die mit selbstprogrammierbaren Sensoren arbeiten um Games und andere Anwendungen individuell durch Bewegung zu steuern bis hin zum Eytracking der Firma Tobii und dem Brain Wave TV-Set von Haier und Neurosky war die Reihe der ausgestellten Innovationen groß.

Samsung stellte mit seinem Smart Window ebenfalls eine interessante Technologie vor, deren Einführung mit Spannung erwartet werden darf.

Insgesamt lässt sich rückblickend behaupten, dass der Besuch bei der CES ein echtes Muss für jeden Entertainment-Insider ist. Hier werden die Trends von morgen erstmals präsentiert.

Alle meine Fotos von der diesjährigen CES gibt es auf Flickr.

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