Filmpromo.de – Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

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QR-Codes und andere 2D-Barcodes wie Trillcode, Shotcode oder Beetaggs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei den Marketers.
Während sich in Asien QR als Standard so gut wie durchgesetzt hat, wird in Europa vor allem der etwas ansehnlichere Beetagg aus der Schweiz eingesetzt.

So haben vor allem Schweizer Unternehmen wie die Post oder der Tourismus Verband Aktionen geplant bzw. bereits umgesetzt.
Um für Nachwuchs in eigenen Reihen zu sorgen, warb die Schweizer Post so mit 2D-Barcodes auf Plakaten um neues Personal. Die Interessenten konnten sich somit mittels der weiterführenden Links, die in den QR-Codes dargestellt wurden, mit dem Handy auf den entsprechenden Seiten über die aktuellen Stellenangebote informieren und Informationsmaterial direkt anfordern. Hintergrund der ungewöhnlichen Recruitment-Aktion war das Vorab-Filtern von geeigneten und affinen Bewerbern, die sich mit der Stellenausschreibung decken.

In einer anderen Kampagne nutzten Schweiz Tourismus und die Schweizerische Post die Codes für eine Marketing-Kampagne für den Wintertourismus in ihrem Land. Dazu ist eine Briefmarke auf den Markt gekommen, die mit einem sogenannten Beetag versehen ist. Fotografiert man die Marke inklusive des 2D-Barcodes, gelangt man auf die Website von Schweiz Tourismus, wo man an einem Gewinnspiel teilnehmen kann. Hauptpreis: ein Kurzurlaub inklusive Skikurs.

Aber auch in Deutschland gibt es bereits einen nennenswerten Einsatz der Bienen-Tags. Neu.de setzt beispielsweise in seiner neuen Kampagne voll auf Mobile-Tagging mit Beetaggs.
So ist unter jedem Nutzerprofilbild seit kurzem ein Beetagg zu finden. Die User können diesen durch anklicken vergrößert anzeigen lassen und ausdrucken zum Beispiel auf der Visitenkarte, als Sticker den man ans Auto klebt oder auch als T-Shirt-Aufdruck. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, andere User sehen den Tagg, um ihn dann mit ihrem Beetagg Reader , einer Handysoftware, scannen zu können, um sofort das Profil des Users mobil abzurufen.

Der Trillcode ist bisher noch etwas hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben, obwohl er seinen beiden Geschwistern von den Möglichkeiten her in nichts nachsteht.

Wie beim Beetagg besteht auch beim Trillcode die Möglichkeit, den Code individuell zu branden.

Ein Vorteil den weder QR- noch die kreisförmigen Shotcodes aus Cambridge (interessantes Video auf der verlinkten Seite!) bieten.

Dafür gibt es mittlerweile eine Reihe von Anwendungen für den asiatischen 2D-Code.
Mit den Pet Shop Boys haben die ersten Künstler ein Video produziert, das gleich mehrere QR-Codes enthält und die Ästhetik der Codes nutzt.


In Asien integriert McDonald’s die Codes übrigens sogar in seine Werbespots.

Aber wie funktionieren diese Technologien?
Im Internet gibt es eine Reihe von Code-Generatoren, wie zum Beispiel jenen von Kaywa. Damit lassen sich einfache alphanumerische Informationen wie zum Beispiel URLs in einen Code umwandeln.

Das daraus generierte Bild wird an der gewünschten Stelle (in einem Magazin, auf einer Website, auf einem Plakat etc.) angebracht.
Dieser Code beinhaltet zum Beispiel den Link zu diesem Blog:

qrcode

Der Besitzer eines Mobiltelefons, das den entsprechenden Reader installiert hat, fotografiert den Code und bekommt so automatisch die Informationen auf sein Handy.
Auf den neueren Geräten von Nokia und einigen anderen Herstellern sind diese Reader bereits vorinstalliert. Ältere Geräte können größtenteils nachträglich mit der Gratissoftware ausgestattet werden.


Die Informationen werden immer vielschichtiger. Mittlerweile gibt es bereits QR-Code Videos in Farbe, die eine wesentlich größere Menge an Daten übermitteln.

Doch für die gängigen Anwendungen von QR-Codes (Location Based Servies, Mobile Payment Kampagnen, zusätzliche multimediale Produktinformationen etc.) reichen klassische, statische 2D-Codes.

In den USA entwarf die Miami Ad School für H&M eine interaktive Kampagne. Die Außenwerbemedien an Bushaltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Print-Anzeigen in Zeitschriften wurden mit QR-Codes versehen, die Passanten mit dem Handy einscannen konnten. Dadurch wurden die Nutzer direkt auf eine Seite weitergeleitet, auf der sie Farbe und Größe des Kleidungsstücks wählen und dieses sofort bestellen konnten. Der Betrag wurde dann über die Handyrechnung des Users abgebucht. Zudem wurden auch Kleidungsstücke mit QR-Codes versehen, sodass Frauen, die ein schönes Kleidungsstück an einer Freundin sehen, den Code ebenfalls scannen können.

Ebenfalls aus den USA kommt eine Entwicklung, die es ermöglicht, auf dem Stadtplan ein Gebiet zu markieren und sich dann für diese Gegend Restaurants, Clubs, Geschäfte oder Ärzte anzeigen zu lassen. Das funktioniert via Mash-up der beiden Webdienste Google Maps und yelp.com. Für den markierten Bereich wird ein QR-Code erstellt, mit dem der User unkompliziert die bei yelp.com hinterlegten Informationen abrufen kann. Gegenüber ähnlichen Diensten hat dieses System den Vorteil, dass die Inhalte dynamisch sind und die vielen Rezensionen der yelp-User helfen können, eine passende Location zu finden.

Die Anwendungsmöglichkeiten von Codes sind also sehr vielfältig. Dass sich QR, Beetagg und Trillcode über kurz oder lang einbürgern werden, ist sicher. Das beweist die Tatsache, dass mit Spectacle vor kurzem das weltweit erste QR-Code-Magazin in Großbritannien erschienen ist. Die Publikation erscheint alle zwei Monate. Zu allen Artikeln, die dort in Druckversion veröffentlicht sind, ist ein QR-Code abgedruckt. Ruft der Leser ihn ab, erreicht er eine Website, die im Laufe des Veröffentlichungszyklus regelmäßig aktualisiert und mit neuen Informationen, Hintergrundberichten und illustrierenden Fotos oder Videos gefüllt wird. So rühmt sich das Magazin, das erste seiner Art zu sein, das die Lücke zwischen Online- und Printmedium schließt.

Auch in Deutschland wurden QR-Codes in Printmedien bereits getestet.
Die Welt integrierte als erste deutsche Tageszeitung QR-Codes in einigen Artikeln der Printausgabe. Diese Codes verlinkten auf die Online-Version des jeweiligen Berichts.

Das Magazin Spex widmete den Codes vor kurzem sogar die Titelseite.

Nach dem Motto Sex Sells führte das britische Yellow Press Blatt The Sun QR-Codes mithilfe eines Pin-Up-Girls ein. Könnte funktionieren 😉

Der Mobile-Tagging-Blogger berichtete in der vergangenen Woche, dass auch Apple bekannt gegeben habe, sein momentanes Flagschiff, das iPhone, könne in der aktuellen Version QR-Codes lesen.

Wie für alle Marketing-Abteilungen, sind nun auch die Marketing-Verantwortlichen der Filmverleiher aufgefordert, auf den Mobile-Coding-Zug aufzuspringen.
Wie ich beriets in einem früheren Beitrag geschrieben habe, leistete Fox vor einiger Zeit mit seiner Außenwerbekampagne für 28 Weeks Later in Großbritannien bereits Pionierarbeit in Sachen QR-Code Promotion.

Nun folgt auch Mexiko und startet den ersten mobilen Kinoticketverkauf via QR-Codes.

Unter cineticket können Kinofans ihre Tickets mit dem Handy kaufen. Dazu wird der auf das Handy geladene Code an der Kasse gescannt und das lange Warten in der Schlange bleibt erspart. Wie bei der H&M Kampagne wird auch hier der Betrag von der Handyrechnung abgezogen.

Man darf gespannt, in welche Richtung sich das Mobile-Tagging oder Mobile-Coding entwickeln wird. Fest steht, dass durch sie bereits mit geringen finanziellen Mitteln interaktives Marketing betrieben werden kann, das sehr großes Potential hat, bedenkt man, dass es in Deutschland laut BITKOM seit Ende 2006 mehr Handy-Anschlüsse als Einwohner gibt.
Eine mögliche zukünftige Anwendung der 2D-Codes ist der Bereich der Augmented Reality (Erweiterte Realität).

Um den Wellington Zoo in Neuseeland zu promoten, benutzten Saatchi und Saatchi ein Augmented Reality Programm, um Zeitungslesern dreidimensionale Tiere auf ihr Handy zu zaubern. Nach Download des Programms erschienen auf einer codierten Fläche der Zeitungsanzeige Tiere des Zoos im Bildschirm des Handys. Durch Bewegungen des Handys konnten die Tiere aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet werden. Augmented Reality und Mobile Tagging könnten so das Print Advertising revolutionieren.
Zum Abschluss hier noch ein Video, das die revolutionären Möglichkeiten der Kombination dieser beiden Technologien eindrucksvoll zeigt.

Ein Kommentar zu “Mobile Coding – Neue Wege (auch) für das Kinoticketing und die Filmpromotion”

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