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Crossmedialer Krimi im ZDF

Geschrieben am 18.April 2011

Transmediales Storytelling ist eines der zentralen Elemente von Film 3.0, der Verschmelzung von Film, Game, TV und Mobile.

Alternate Reality Games lassen beispielsweise die Grenze zwischen Realität und Fiktion immer verschwimmen und auch The Witness, als erster Film im Outernet ist eine Art gespielter Film.

Unternehmen wie Fourth Wall Studios oder das Kreativstudio Mirada sind hoch erfolgreich in der Abwicklung solcher Spiele. Mirada, ein von Regisseur Guillermo del Toro ins Leben gerufenes Projekt, bietet Filmemachern und Drehbuchautoren ein Netzwerk an, das sich der medienübergreifenden Entwicklung von Geschichten und Filmen verschrieben hat. Das Studio will eine “Geschichtenfabrik” sein, die unterschiedliche Medienkanäle in die Produktion mit einbezieht. In Entwicklung befindliche Geschichten sollen einem breiteren Publikum und vor allem Kreativen zugänglich gemacht werden, die das entstehende Werk inhaltlich und technisch mit entwickeln können. Herauskommen sollen Filmformate, die über das Kino und Fernsehen hinaus, zum Beispiel auch in Online- oder Printmedien, vertreten sind.

Während meines Besuchs bei der diesjährigen Consumer Elecetronics Show in Las Vegas traf ich Trion Worlds. Der amerikanische Spieleentwickler und der Fernsehsender SyFy haben gemeinsam ein Massive Multiplayer Online-Spiel und eine dazugehörige Fernsehserie produziert, die sich inhaltlich aufeinander beziehen. So spielen beide Medienprodukte im gleichen Handlungsuniversum, sodass neue Charaktere in beiden Medien eingeführt werden und sich die Handlungsstränge parallel entwickeln und überschneiden. Dabei beeinflussen sowohl die Spieleraktionen die Handlung in der Serie, als auch die Geschehnisse in der Serie die virtuelle Spielwelt.

Nicht ganz so weit vorne aber auch auf sehr innovative Art und Weise interaktiv ist das neue ZDF-Fernsehspiel “”Wer rettet Dina Foxx?”, das am 20. April um 23:20 Uhr ausgestrahlt wird. Der Krimi wird im Internet fortgesetzt und kann dort auch von den Nutzern aufgelöst werden. Gleich nach Ablauf der 50-minütigen Sendung auf ZDF, können Fans und Nutzer auf der Seite Freidaten.org die Ermittlungen interaktiv fortführen.

Erste Hinweise auf den Fall geistern bereits seit Wochen im Netz herum. Auch in Form eines Videos wird die Netzgemeinde auf den Fall vorbereitet.

Man darf gespannt sein, wer am Ende wirklich für die Rettung von Dina verantwortlich sein wird 😉

Auf der Website der W&V bezeichnet Burkhard Althoff, stellvertretender Redaktionsleiter “Das kleine Fernsehspiel”, “Dina Foxx” als Experiment ein. Cross-Media-Ansätze hat das ZDF demnach schon bei mehreren Projekten angewandt – beispielsweise bei der Science-Fiction-Serie “Ijon Tichy: Raumpilot”. Doch “Dina Foxx” gehe nun weiter; Althoff nennt die Produktion ein “außergewöhnliches” Vorhaben. “Wir wollen unsere TV-Zuschauer anstiften, im Netz aktiv zu werden”, so Althoff. Freilich gibt es auch etwas für den eher ruhigeren Beobachter: Eine “Lean-Back-Variante” erlaubt es, sporadisch den Stand der Web-Ermittlungen abzufragen. Auch das TV-Publikum kommt nicht zu kurz: Parallel soll eine Reportage gedreht werden, die nach Abschluss des Falles gezeigt wird.

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