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Bei den IFA Falchtalks 08

Geschrieben am 1.September 2008

Als ich 2005 ein Kurz-Volontariat in der Online-Redaktion von Cinema absolviert habe, erstellte ich unter anderem auch ein Special zu den 25 besten Scores der Filmgeschichte.
Dieses etwas ältere Special kam mir dann in den Gedanken, als ich vor einigen Tagen oder Wochen die Einladung zu den diesjährigen IFA Falchtalks zugeschickt bekam.

Besonders zwei Themen erschienen mir sehr spannend. Zum Einen der Vortrag von Prof. Reuter mit dem Titel “Das kleine Einmaleins der Filmmusikpsychologie” und zum Anderen die Präsentation zum Thema “Sound Branding”.
Da ich allerdings am Montag keine Zeit hatte, den zweiten Vortrag zu besuchen, gab ich mich mit dem Samstagbesuch bei der IFA zufrieden.

Prof. Reuter vom Studiengang Filmmusik an der HFF Potsdam referierte über das Geheimnis des gekonnten Scores.

Ein interessantes Detail brachte er gleich zu Beginn am Rande. Die Filmmusik an sich feiert 2008 ihren 100. Geburtstag. Die erste Begleitung eines Stummfilms durch ein Klavier fand demnach bereits 1908 statt, ein Beweis dafür, dass Musik und Film einfach zusammen gehören.

1927 war man dann bereits soweit, dass man einen Almanach der Filmmusik herausbrachte, in dem Pianisten, die einen Film live begleiten sollten, die Tonalität der Musik zu den jeweiligen Szenen nachschlagen konnten.

Filmmusik erzeugt laut Reuter das Gefühl, dass etwas erzählt wird. Sie passt den Zuschauer dem Film an, denn sie bewegt. Sie manipuliert und erzeugt Gefühle in uns, die wir so niemals ohne klassische Ursache fühlen würden.

Besonders die Hörbeispiele (u. a. von Fargo, Air Force One, Lost Highway, Emma, Harry Potter etc.) sowie das einzige audiovisuelle Beispiel von einer deutschen Produktion, deren Titel nicht genannt wurde und die ich nicht erkannt habe, überzeugten mich vollends und ließen auch den eher sperrigen Vortrag vergessen.

Sehr witzig auch der Hinweis, dass der Ton aus dem berühmten Western Spiel mir das Lied vom Tod, von einer E-Guitarre stammt, einem Instrument, dass zur Zeit des Wilden Westens noch nicht einmal existiert hat. Eine weitere Kuriosität: Eine an sich fröhliche wirkende Big Band ist die Grundzutat für bedrohliche Scores zu Agentenfilmen wie James Bond.
Ich bin mir sicher, dass ich schon bei meinen nächsten Kinobesuchen des öfteren die Augen einfach mal schließen werde, um mich voll und ganz dem Ohrenkino hingeben zu können.

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