Filmpromo.de – Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

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Langsam aber sicher wird sich der eine oder andere Leser dieses Blogs fragen, wann ich denn endlich genug habe von den Themen iPhone und iPod Touch. Meine Antwort darauf ist simpel: nie!

Seit ich im Besitz eines iPod Touch bin, bin ich ständig auf der Suche nach neuen Applikationen, die von den Playern der Unterhaltungsbranche angeboten werden.
Aus diesem Grund habe ich mir überlegt nach meinem zweiteiligen Blogposting (Teil 1 und Teil 2) und dem Gastbeitrag in der Medianet noch einmal über Applikationen zu schreiben, diesmal allerdings aus einem anderen Blickwinkel. Ich möchte eine Bestandaufnahme wagen und versuchen möglichst viele der momentan verfügbaren Apps zu zeigen und auch ein wenig zu kritisieren, sowohl positiv als auch negativ.

Beginnen wir mit den Musikern.
Hier stellen P!nk, Akon, Snow Patrol und der amerikanische Rapper flo rida die Speerspitze jener Künstler dar, die das Apple-Device nutzen, um Abverkauf bzw. Promotion zu betreiben.

Die kostenlose P!nk Applikation bietet Bilder des attraktiven Superstars, verfügt über eine News Section, in der neue Nachrichten via RSS nachgeladen werden und bietet zudem die Möglichkeit in die Songs des neuen Albums reinzuhören und diese anschließend direkt im Store zu kaufen. Zudem gibt es noch die komplette Discography von P!nk.
Die großen Pluspunkte dieser Applikation sind für mich die Tatsache, dass sie kostenlos ist und sehr schön designed ist.
Negativ kann man hier nur anmerken, dass der Content etwas üppiger hätte ausfallen können. Ein Micro-Game oder evtl. die Tourdaten wären toll gewesen.

In etwa über die gleichen Features verfügt die App von Akon.
Auch hier gibt es News, Musik zum Probehören und eine Discographie des Künstlers. Das große Plus ist auch hier die kostenlose Verfügbarkeit sowie die zusätzliche Möglichkeit, Videos zu sehen, was allerdings nur dann möglich ist, wenn man über eine WLAN-Verbindung verfügt oder beim iPhone eine UMTS Verbindung aufbaut.
Hier wäre es wohl besser gewesen, die Videos direkt mit der App zu laden, damit man sie auch im Offline-Modus ansehen kann, wogegen man sich vermutlich aus Usability Gründen entschieden hat, da der Initialaufwand, also das Downloaden der eigentlichen App zu groß würde. Hier kann ich allerdings als User nur anmerken, dass ich mir auch bereits Apps aus dem Store geladen habe, die mit knapp 70 MB die normale Größe stark überschreiten. Wenn der Nutzen und vor allem der Spaß damit im Offline-Modus steigen, bin ich durchaus bereit, diesen Aufwand auf mich zu nehmen.

Die Pioniere der iPhone-Applikation sind ohne Zweifel Nine Inch Nails. Sie haben sich für eine interessante Variante des Abverkaufs entschieden und haben den perfekten Grund entwickelt, für eine Applikation zu bezahlen.
Tap Tap Revenge ist das erfolgreichste Spiel für iPhone und iPod Touch. Was liegt eher auf der Hand, als sich auf dieses Musikspiel zu setzen und sein Album zur Verfügung zu stellen, damit die Nutzer damit spielen können? Für 3,99 Euro kann man im Store das Spiel in der NIN-Edition kaufen. Eine tolle Idee, die laut Standard.at auch Kate Perry nun nutzt.

Spielerisch und stylisch versuchen es auch die Poprocker von Snow Patrol. Ihre Applikation ist jedoch leider etwas schwierig zu verstehen und auch etwas mager. Sie ist zwar kostenlos und es steckt eine tolle Idee dahinter, trotzdem funktioniert sie nicht. Wie das Albumcover besteht die App auch aus einem Universum aus japanischen Origamis. Über die Multitouch-Navigation kann man sich durch das Universum bewegen und einzelne Origamis aufziehen. Dahinter verbergen sich relativ lieblos die handgeschriebenen Songtexte sowie vereinzelte Videos mit Interviewausschnitte mit der Band, die eher ohne Aussage da stehen.
Mein Fazit: Tolle Idee aber leider nicht ausgereift genug umgesetzt.

Nicht getestet habe ich die Applikation von flo rida. Diese Applikation wirkt auf mich allerdings auch weniger nutzenbringend. Hier steht eindeutig der Spaß im Vordergrund, denn der Rapper stellt sich und seinen Style in den Vordergrund. So können iPhone User ihre Fotos pimpen und zum Beispiel Zahnspangen und jede Menge anderen Pling Pling Schnick-Schnack in das Foto einfügen. Etwas unnütz aber was soll’s!
Damit kommen wir auch schon zu den Film-Apps.

Auch hier gibt es eher unnütze Applikationen, die zum Pimpen der Fotos genutzt werden können. So kann man, wie schon häufiger beschrieben, mit der The Dark Knight Joker Applikation jedem Foto, das man mit dem iPhone gemacht hat, eine Joker-Fratze hinzufügen. Eignet sich ganz gut, um den viralen Charakter einer Kampagne zu unterstützen. Wie bei flo rida, gilt alleridngs auch hier, dass die Applikation eher unnütz ist und daher nicht so attraktiv.

Viel interessanter aber leider kostenpflichtig (0,79 Euro) ist da schon das aufwendige Batman Spiel zu The Dark Knight . Bei dieser Applikation steht das neue Batmobil im Vordergrund. Der Spieler muss mit dem Batmobil durch Gotham rasen und dabei Hindernissen aus dem Weg gehen, wodurch man das Game als klassisches Autorennspiel bezeichnen kann.

Normalerweise verstehe ich nicht, warum eine Applikation, die als Promotion eingesetzt wird, etwas kosten kann. In diesem Fall denke ich aber, dass der Promotion-Charakter des Spiels im Hintergrund steht und es sich vielmehr um eine unterstützende Maßnahme für die späteren Auswertungsstufen des Films The Dark Knight bzw. um eine interaktive Werbeform für das Batman Franchise allgemein handelt.

Eine klassische Promotion-Applikation hingegen ist die Bond-App zu Quantum of Solace. Sie dient eindeutig dem Werbezweck und ist daher konsequenterweise auch kostenlos erhältlich.

Leider kann man diese Applikation auch nur genießen, wenn man über eine WLAN oder UMTS Verbindung verfügt, da sehr viele Videos angezeigt werden können. Den offiziellen Song zum Film kann man allerdings Probe hören und auch die News und die Filmcredits können im Offline-Modus konsumiert werden. Allgemein gefällt mir diese Applikation besonders gut und ich würde mir wünschen, dass es zu mehreren Filmen solche Anwendungen für die Apple-Geräte gibt, bei denen evtl. dann auch der Spielcharakter etwas stärker im Vordergrund steht.

Das Spielen steht bei der The Day the Earth Stood Still App im Vordergrund. Die sehr große Applikation (rund 60 MB) ist grafisch einwandfrei. Man bekommt allerdings keine Informationen zum Film (mit Ausnahme des Trailers) sondern es handelt sich um ein einfaches Spiel, bei dem man über den Lagesensor des Geräts einen Schwarm an tötlichen Nanobots navigiert und damit dann Wahrzeichen aus der ganzen Welt zerstören kann. Das war es leider auch schon. Kostenlos ist zwar ganz nett, aber bringt Spaß für genau fünf Sekunden.

Man träumt ja immer von der Eierlegenden Wollmilchsau. Leider hat es die bisher noch nie gegeben, wenn man von iPhone Apps für Filme spricht.
Aber warum kann man nicht einfach die Apps kombinieren und zum Beispiel Spiele und Filminfos und vielleicht sogar Zusammenfassungen von Kampagnen in die Applikation integrieren? Das wäre spannend und unterhaltsam und informativ zugleich. Quasi das Überraschungsei unter den iPhone Applikationen.

Relativ nahe kommt hier die liebvoll gestaltete App zum Disney Animationsfilm Bolt, über die ich in einem anderen Posting bereits berichtet habe, und von der ich sehr überzeugt bin. Die App ist kostenlos und verfügt über eine gute Mischung aus offline zur Verfügung stehenden Videomaterial und Infos zum Film. Zudem ist das Herzstück der Applikation ein Spiel, in dem man den Hamster aus dem Film durch die Straßen einer Großstadt navigieren und dabei punkte sammeln muss. Die Anwendung ist hochwertig designt und bietet Spaß für jung und alt.

Bevor ich auf die Negativ-Beispiele unter den Film-Apps eingehe, möchte ich noch einen Blick auf eine aktuelle und sehr gut gemachte Applikation werfen, die allerdings auch einen großen Denkfehler beinhaltet.

Zur neuen Verfilmung eines Frank Miller Comics, The Spirit, wurde eine Applikation entwickelt, die kostenlos zur Verfügung steht und den Nutzern die Möglichkeit bietet, sich in das Poster und in Szenen des Films einzubauen. So weit so gut. Einziger Wehrmutstropfen ist die Tatsache, dass die App nur funktioniert, wenn man online ist. Offline funktioniert hier so gut wie gar nichts, was die Anwendung relativ uninteressant vor allem für iPod User macht.

Und damit sind wir bei den drei letzten Beispielen angelangt, die ich hier vorstellen möchte. Es handelt sich um die Apps zur Serie CSI sowie zu den Paramount Filmen The School of Rock und Saturday Night Fever.

Alle drei haben ein gemeinsames Problem: Sie kosten, und das nicht zu wenig.
Während man für den Tap Tap Revenge Kontrahenten Staurday Night Fever Dance noch eine kostenlose Lite-Version bekommt (Vollversion kostet 3,99 Euro), blättert man für School of Rock 2,99 Euro und für das CSI Game sogar 4,99 Euro hin.

Die Spiele sehen alle sehr gut aus und machen sicherlich Spaß, nur bin ich ehrlich gesagt nicht bereit dafür Geld zu bezahlen, da es sich um Branded Entertainment handelt, das sich aus meiner Sicht über die Einnahmen aus dem DVD und Ticket-Verkauf finanzieren sollte.

Mein Fazit dieser Bestandsaufnahme lautet ganz eindeutig, dass Kosten, die für eine Applikation aus der Unterhaltungsbranche anfallen, das absolute Killerkriterium sind, diese Applikaktion nicht zu beziehen. Es gibt so viele andere, nützliche Apps, die sich die Entwickler ansehen sollten um eventuell eine Kooperation zu starten, so wie das bei Tap Tap Revenge der Fall ist. Allgemein ist es sehr schwer, mit Apps Geld zu machen, außer man schafft es, exklusiven Content oder im Fall von Musik, das eigentliche Produkt zu verkaufen. Wer weiß, evtl. schafft man es schon bald, einen ganzen Film im App zu verkaufen bzw. zumindest einzelne Kapitel.
Das gesamte Kapitel iPhone und iPod Touch steht am Beginn seiner Geschichte und so darf man gespannt sein, was besonders im Jahr 2009 passieren wird.

Zum Abschluss noch der Hinweis: Alle hier vorgestellten Apps sind im iTunes Store erhältlich und ganz einfach über die Suche auffindbar. Bei Fragen biete ich aber gerne meine Hilfe über die Kommentare an.

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