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Langsam aber sicher hält Filmpromotion 2.0 auch in Deutschland Einzug, wie es scheint!
Ich finde die Aktion von Senator Home Entertainment für Guillermo del Toros hochgelobten dysteren Horror-Fatantasyfilm Das Waisenhaus eigentlich sehr spannend und halte es für einen wichtigen Schritt in die deutsche Filmpromotion 2.0
Danke an Tino für den Hinweis.
Konkret wird das offizielle User Generated Filmposter gesucht, das zugleich das Cover der DVD sein soll, die am 29. September 2008 erscheinen wird.

„Gesucht wird ein Front-Cover (eine Gestaltung der Rückseite ist also nicht nötig) für den Thriller DAS WAISENHAUS. Wie das aussieht bestimmst nur du! Wenn du dein Cover entworfen hast, schicke deinen Entwurf als pdf (Mindestgröße 3MB, Höchstgröße 10 MB) mit dem Betreff „DAS WAISENHAUS“ an folgende E-Mail-Adresse: ….“

In den USA liefen gleiche oder zumindest ähnliche Aktionen (wie zum Beispiel der Postercontest für The Ex oder die Trailercontests für Disturbia und The Shooter) meines Wissens nach nicht so gut an, was aber nicht bedeutet, dass wir in Deutschland mit der selben Ausgangssituation zu kämpfen haben. Ich denke, die Zeit ist auf jeden Fall auch für größere Verleiher (wie Senator zweifelsohne in Deutschland ist) reif, um mit Aktionen wie dieser in die Öffentlichkeit zu gehen.

Genau in diesem Punkt sehe ich aber auch ein wenig die Schwäche des Poster-Contests.
Es wird zu wenig Aufmerksamkeit für die Aktion erzeugt.
Ich habe lediglich auf Cinefacts eine kurze Beschreibung gelesen… Nicht einmal auf der offiziellen Website des Films wird der Contest angepriesen!!!
Dabei ist es aber im Sinne des Riepl’schen Gesetzes durchaus wichtig, auch mit klassischen Medien Aufmerksamkeit für eine „2.0-Aktion“ zu erzeugen.
Virale Effekte sollten, wenn der Wettbewerb attraktiv genug und gut gemacht ist, dann von alleine oder zumindest mit wenig Aufwand auftreten.

Über einen Punkt bin ich mir noch nicht sicher: Ist es wohl die beste Lösung, den Prosumer in der Beschreibung der Aktion konsequent zu Duzen! Es kann natürlich sein, dass dies nur bei der Aktionsbeschreibung auf Cinefacst der Fall ist. Sollte es aber bereits von Senator in dieser Form vorgegeben sein worden, möchte ich kurz laut darüber nachdenken, was ich davon halte.

Klar, das Netz ist zum Dorf geworden und irgendwie glaubt man doch, dass jeder jeden kennt. Es kommt hinzu, dass die Zielgruppe eines solchen Poster-Gestaltungscontests vermutlich eher jung und männlich ist und sich zugehöriger fühlt, wenn man einfach Du sagt. Andererseits verliert es etwas an Authentizität, wenn man als klassischer Filmverleih, der bisher eher auf Distanz zwischen sich und dem Publikum gesetzt hat (das betrifft wohlgemerkt nicht nur Senator, sondern im Grunde genommen sämtliche Verleiher) urplötzlich den Schalter auf „Kumpel“ umlegt. Auch dieser Prozess will überlegt sein, denn durch solche Kleinigkeiten, reizt man den User womöglich unnötig und lenkt dadurch von einer an sich tollen Idee ab.

Immer wieder weise ich natürlich auf den Filmtrip hin, bei dem wir schon vor einigen Wochen bei TRND über das offizielle Filmplakat abstimmen haben lassen. Klar, hier waren die Motive vorgegeben, was natürlich einen großen Unterschied macht, aber das soll hier nicht das Thema sein. Konkret geht es mir um die Ansprache des Publikums.
Von Anfang an, war das Projekt nah an der Community konzipiert, wodurch die Ansprache mit „Du“ kein Problem in der Authentizität darstellt. Für einen Filmverleih, der auf Jahrzehnte klassischen Marketings zurückblickt, ist dies nicht so leicht möglich und kann eventuell sogar einen negativen Effekt nach sich ziehen.

Die Aktion gefällt mir dennoch sehr gut, und ich bin gespannt, welche Teilnahmezahlen Senator verzeichnen wird. Viel wichtiger ist jedoch, niedrige Zahlen nicht als Misserfolg zu werten, sondern weiterhin in kleinen Häppchen zu testen, worauf die Zielgruppe anspricht. Erfolgreiche Filmpromotion 2.0 ist zu großen Teilen Trial & Error! Dafür ist der Erfolg bei gut laufenden Aktionen dann umso intensiver.

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