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Twitter und die Unterhaltungsindustrie

Geschrieben am 24.Februar 2008

Für alle, die Twitter nicht kennen zuerst eine kurze Beschreibung:
Twitter ist ein sogenannter Micro-Blogging Dienst. In 140 Zeichen (SMS-Länge) kann man nach Anmeldung beschreiben, was man gerade macht. Wie eine SMS wird die Nachricht dann kostenlos an den Kreis der so genannten Followers geschickt. Followers sind Leute, die meine Nachrichten “abonniert” haben. Man kann diese Kurznachrichten nicht nur im Internet abrufen und senden sondern diese auch mit dem Handy schicken und empfangen.

Als begeisterter Twitter-User wundere ich mich darüber, dass das Tool von so wenigen Unternehmen (insbesondere aus der Unterhaltungsindustrie) für Werbezwecke genutzt wird.
Bisher habe ich lediglich wenige Promotion-Anwendungen des Micro-Blogging-Dienstes mitbekommen.

Eine findet derzeit statt und soll den Verkaufsstart des neuen Albums von Rapper Snoop Dogg unterstützen.

Das Twitter-Tool übersetzt die Tweets der Leute denen man folgt in die etwas schräge Sprache von Rapper Snoop Dogg. Witzige Idee! Direkte Absatzförderung ist das allerdings nicht. Im Vordergrund steht vermutlich auch eher die virale Verbreitung der Neuigkeit über das neue Album. Der Ansatz des Labels ist also sehr intelligent und modern gewählt. Anstatt nur über teure Werbeeinschaltungen zu gehen, versucht man vernetzte Leute (Gladwells Vermittler zu denen die meisten Twitter-User zählen) in einem ersten Schritt zu erreichen. Diese verbreiten die Nachrichten dann in ihren Blogs an die wirklich relevante Zielgruppe der Rap- und Hip Hop-Fans.

Auch aus dem Film- bzw. TV-Bereich gibt es Beispiele für Twitter-Promotions.

Warner TV warb mit einem speziellen Twitter-Profil und geschickten Ködern in der brasilianischen Blogossphäre für seine neue Serie Gossip Girl. Mit Hilfe von Google Ad-Words wurden in bekannten Blogs Gerüchte über die jeweiligen Autoren des Blogs gestreut. Klickte man auf die entsprechende Anzeige, gelangte man zu einem Twitter-Profil, auf dem dieselben Gerüchte gemischt mit Gossip aus der Serie und über die Serie auftauchten. Andere Plattformen wie Flickr wurden ebenfalls in die Kampagne eingebunden.

Zuletzt geht Erfolgsproduzent und Regisseur J.J. Abrams zumindest in die richtige Richtung. Er hat einen Twitter-Account, den er allerdings seit einem halben Jahr nicht mehr aktualisiert hat.
Hollywood kann sich diesbezüglich ein Vorbild an der Politik nehmen. Präsidentschaftskandidat Barack Obama twittert bereits seit Beginn seiner Wahlkampftour. Wenn man daran denkt, wie ein Twitter-Feed von Tom Cruise, Will Smith, Zach Braff, Scarlett Johannson oder Natalie Portman beim Publikum ankommen würde, ist es ein Wunder, dass ihre PR-Agenten diese Idee noch nicht aufgegriffen haben.

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