Filmpromo.de – Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

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Reden war schon immer hilfreich!

In einer Diskussion mit meinem Kollegen über eine aktuelle iPad App des amerikanischen TV Senders ABC die Dank einer Audio-Synchronisation Zusatzinformationen zu einer speziellen Serie auf dem Apple Gerät anzeigt, während man das Programm auf dem TV-Gerät sieht, wurde mir klar, dass es diverse Entwicklungsstufen der Interaktion im TV-, Radio/Audio- und Film(marketing)-Bereich gibt.

Grundsätzlich verfügen alle diese Medien über keinen Rückkanal und sind damit passiv und noch dazu linear.

In einem ersten Schritt, den nach der Videokassette die DVD machte, wurden Zusatzinformationen, Extras und Bonusmaterial zum Film auf dem Silberling angeboten und dank der Digitalisierung des Films wurde es möglich, von einem Kapitel zum nächsten zu springen, wie man das von einer CD bereits kannte.

Einziges Problem in dieser zweiten Entwicklungsstufe ist, dass man, um zu den Extras zu gelangen, den eigentlichen Hauptfilm stoppen muss.

Die Devise lautet also: Entweder (Film) Oder (Extras)!

Mit Aufkommen der webfähigen Hardware und der gleichzeitigen Anbindung von Filmen – die auf Blu-ray gepresst erscheinen – an Inhalte aus dem Netz wird es nun möglich nicht nur stets aktuelles Bonusmaterial abzurufen (DVDs sind diesbezüglich Insellösungen – Einmal gepresst sind die Infos darauf für die “Ewigkeit”), sondern diese Extras auch via Bild-in-Bild Fuktion an den entsprechenden Stellen einzublenden. Das Verlassen des Films ist damit nicht mehr notwendig. Einziges Problem ist der relativ hohe Störfaktor für die Leute die mit im Publikum sitzen. Wählt eine Person das Bild-in-Bild Menü aus, müssen alle anderen mitschauen und werden damit zur Interaktion gezwungen.

Eine sehr spannende Lösung scheint mir in diesem Punkt das Ausweichen auf neue mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tabs und Pads zu sein. Die Basis für diese Idee der Nichtstörenden Interaktivität (Non-Disturbing Interactivity) kommt eigentlich über das Musikerkennungsprogramm Shazam, das zu den bekanntesten Smartphone Apps der Welt zählt. Shazam erkennt Musikstücke, nachdem man etwa 30-sekündige Soundclips aufgenommen hat und bietet dann alle nötigen Infos zum Artist oder Songtitel. Auf den Video- und Filmbereich umgelegt sieht das dann wie folgt aus. Während der Film weiterhin für all jene, die ihn ungestört und ohne Zusatzinfos schauen wollen, “normal” abläuft, können Fans der Interaktion ihre Smartphones und iPads zücken, sich (meist über die Audio-Spur) mit dem Film synchronisieren und bekommen dann an den passenden Szenen Bonusmaterial, Gewinnspielfunktionen, Website-Hinweise, Werbung etc. eingeblendet.

Beispiele für diese vierte Entwicklungsstufe sind die eingangs erwähnte iPad App von ABC. Der amerikanische Fernsehsender hat eine Anwendung für das Apple Pad veröffentlicht, die in Echtzeit synchronisierte Zusatzinformationen zur Fernsehserie MyGeneration liefert.

Anhand der aus dem Fernseher kommenden Tonspur kann das Programm die gerade gesehene Folge identifizieren und passende, zusätzliche Informationen auf dem iPad bereitstellen. Dazu gehören unter anderem Einblicke hinter die Kulissen der Produktion sowie interaktive Inhalte rund um die Serie. Auf diese Art werden Tablet und Fernseher zu einer Art multimedialer Symbiose gebracht.

Auch Fox Pop funktioniert nach dem selben Prinzip. Erstmals in Deutschland bot Fox Ende 2009 mit dem Programm Fox Pop für den Film Nachts im Museum 2 die Möglichkeit, über das iPhone oder den Computer Zusatzinfos zum Film an bestimmten Stellen automatisiert abzurufen.

Auf der Website kann man sich aussuchen, ob man das Programm für sein iPhone oder den Computer nutzen möchte und wird dann direkt in den iTunes Store oder zum Download des Programms für den Computer weitergeleitet. Einmal gestartet, synchronisiert sich das Programm mit der Audiospur des Films und spielt an bestimmten Stellen entsprechende Informationen oder interaktive Element auf dem iPhone oder dem Computer ein.

Auch das amerikanische Unternehmen Hand Eye Technologies hat eine Software-Plattform entwickelt, welche die Interaktion zwischen Smartphones und Video-Display-Systemen jeglicher Art ermöglicht.

Die HIT-Technologie sorgt dafür, dass Handynutzer mit digitalen Inhalten, die auf dem Display eines Fernsehers oder Computers angezeigt werden, interagieren können. So können digitale Inhalte auf dem Display mit dem Handy verändert werden; weiterhin liefert das Handy – mit Hilfe der Kamera – Informationen zu Bildern oder Text auf dem Display, wie zum Beispiel zu den Schauspielern oder deren Kleidung, die man dann direkt über das Handy bestellen kann.

Natürlich funktioniert das Ganze auch im Kino wie das letzte Beispiel beweist. Der US-Anbieter Best Buy startete mit “Movie Mode” vor einigen Wochen eine mobile Plattform, die eine neuartige Erfahrung mit interaktiven Kinofilmen verspricht.

Die erste Anwendung der Software übersetzt alles, was die alienartigen Charaktere des Animationsfilms Despicable Me während des Abspanns sagen, auf dem Mobiltelefon des Nutzers. Um die neue Anwendung herunterzuladen, genügt eine SMS mit dem Code “minon” an die Nummer 332211.

Ein Kommentar zu “Die Entwicklungsstufen der Interaktion im Film(marketing)”

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