Filmpromo.de – Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

Trends und Best Practice Communication Cases aus der Entertainment-Industrie

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Bis vor kurzem war ich kein großer Fan der kanadischen Band Arcade Fire, zumindest nicht von ihrer Musik. Mit ihrem neuen Album The Suburbs, das ich hiermit jedem Liebhaber guter Musik ans Herz lege, haben die Jungs, die meine Aufmerksamkeit und Zustimmung bisher lediglich aufgrund ihrer innovativen Art der Content-Distribution und Fan-Interaktion bekommen haben, nun auch musikalisch einen neuen Fan gewonnen.

Besonders die erste Single aus dem Album We Used To Wait geht ins Ohr und ist nicht zuletzt aufgrund des innovativen Online-Videos besonders.

Die Band hat unter http://thewildernessdowntown.com/ den interaktiven Film The Wilderness Downtown von Chris Milk veröffentlicht, der eindrucksvoll die Möglichkeiten der neuen Version der Websprache HTML5 ausnutzt. Das Video wurde für Googles Webbrowser Chrome optimiert, und bindet Elemente aus Google Maps und Google Streetview ein: Nachdem man zunächst eine Stadt (in der Street View funktioniert) angeben muss, werden Luftbilder und Straßenpanoramen im Video gezeigt. Im Mittelpunkt steht eine laufende Person, die durch die Straßen läuft und deren Position aus diversen Positionen gezeigt wird. Dabei wird jede Szene in einem neuen Fenster geöffnet und mehrere Sequenzen laufen parallel. Am Ende des Videos kann man einen Brief schreiben, der dann anderen Nutzern im Video gezeigt wird. Auf diese Weise entsteht eine technologisch neue Interaktivität zwischen den Zuschauern.

Wie erwähnt, sind Arcade Fire keine Neulinge, wenn es um die Nutzung innovativer Technologien für eine interaktive Fanansprache geht. Bereits 2008 hatte sich die Band eine originelle Möglichkeit zur Präsentation ihrer neuen Single einfallen lassen. Auf der Website des Songs Mirror Black hat der User die Möglichkeit, sechs verschiedene Sound-Spuren individuell an- und auszuschalten. So entstehen ganz neue Varianten der Single. Die Fans der Band werden somit ermuntert, verschiedene Facetten des Songs kennenzulernen.

Zwei Jahre später, im Sommer 2010 fielen die Kanadier erneut auf, als sie als erste Band bei einer neuen Serie von Konzertmitschnitten von American Express, YouTube und dem Internet-TV-Anbieter VEVO, ein Konzert gaben, das per Livestream auf YouTube gezeigt wurden (Leider ist der Dienst aus Copyrightgründen in Deutschland nicht nutzbar).

Unter dem Namen “Unstaged” werden seither Gigs bekannter Bandauf einer eigenen Seite bei YouTube übertragen und auch im Nachhinein abrufbar bleiben. Das Besondere an der Übertragung ist, dass die Zuschauer selbst aus verschiedenen Kameraperspektiven wählen und online die Wahl der Zugabe beeinflussen können.

Auch wenn Arcade Fire bisher sehr viele innovative Wege im Bereich der Distribution gegangen ist und auch ihr neuester Streich zu We Used To Wait sehr spannend ist, lässt sich jedoch erahnen, woher sie ihre Idee für das Street View Video mit HTML5 haben. Im letzten Jahr nutzte die damalige britischen Newcomer Band Editors Googles Street View Dienst um auf www.editorsofficial.com/streetview/ einen Einblick in ihre Lieblings-Locations in London geben.

Ich hatte in einem Posting damals über das Video berichtet. Mit HTML5 wird diese Form des Musikvideos jedoch um einige Aspekte erweitert und so noch spannender!

Ein Kommentar zu “Arcade Fire nutzen HTML5 und Street View für interaktives Musikvideo”

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